Holunder geerntet und Saft gemacht, dazu noch schöne weitere Mitbringsel

benn

0
Öfters hier
Beiträge
20
Punkte Reaktionen
0
Hei, Ho Ihr Piraten,

hier mal etwas gesundes, dass Piraten ja eigentlich nicht mögen!

Am letzten Sonntag hab ich das Angebot des Schwiegersohnes meiner Nachbarin ausgenutzt und nach meiner Kindheit mal wieder in der Natur Früchte zu sammeln und zu verarbeiten.

In seinem riesigen Garten standen mehrere Apfelbäume, Birnenbäume, Pflaumenbäume und eine Holunderhecke.

Diese hatte es mir angetan, weil ich als Kind (vor 43 Jahren) die Blüten und die Früchte immer sammeln musste und meine Mutter daraus im Frühjahr aus den Blüten Fliedersekt machte und im Herbst aus den Beeren Holundersaft.

Jetzt kam ich auf die Idee, dass auch zu machen (Holundersaft). Gesagt und getan.

Hier mein kleine Doku dazu:

Nach ca. 3 Stunden abschneiden in einer Höhe bis zu 3 Meter hatten wir ca 15 Kg Brutto Holunderbeeren Dolden.

Das ergab dann ca. 13 Kg netto Beeren. Daraus haben wir dann in drei Etappen ca. 10 Liter Holundersaft gemacht.

Noch ein kleiner Hinweis. Holunder enthält eine Substanz, die, wenn roh gegessen, zu Vergiftungserscheinungen führen kann. Diese ist zwar bei reifen tief schwarzen Beeren kaum noch vorhaden, aber hier sollte trotzdem nach empfohlener Verarbeitung vorgegangen werden.

Rezept für einen Holunder-Muttersaft, der für weitere Verarbeitung und Lagerung ideal ist.

Die Holunderbeerendolden abschneiden und locker in einen Korb geben, damit sie nicht zerdrückt werden. Dann am gleichen Tage ordendlich in Wasser reinigen, aber vorsichtig damit keine Beeren platzen. In den Dolden befinden sich neben Staub, Vogelshiete auch Spinnen, Ohrkneifer und andere Insekten, die reife Holunderbeeren fressen.

Danach werden die Beeren ca. 2Kg mit 400g Zucker und 500ml Wasser in einem großen Topf erhitzt auf 80° für mindestens 20 oder mehr Minuten, besser mehr. Das muss mit einem Thermometer kontrolliert werden. Das ist wichtig, damit die Substanz, die nicht geniessbar ist, umgewandelt wird und dann nicht mehr schadet.

Aus dieser Menge erziehlt man ca. 1,5-2 Liter Saft. Für diese Menge benötigt man zwei Flaschen à 1L und eine à 0,75L, die mit einem Metallschraubverschluß ausgestattet sein müssen. Die Flaschen werden mit heißem Wasser mit Verschluß drauf ordentlich gereinigt und mit heißem Wasser stehen gelassen, damit sie nicht platzen, wenn der heiße Saft eingefüllt wird.

Der leicht köchelnde Saft wird durch ein sehr feines Tuch gegeben (altes augekochtes Kopfkissen) und die Beeren auch. Danach wird das Ganze eingedreht um allen Saft auszupressen. Ist etwas anstrengend, aber vielleicht habt Ihr ja eine Saftpresse. Dann ist es leichter.

Die Flasche mit dem heißen Wasser wird jetzt entleert und mit einem Trichter bis zum Rand befüllt und der Schraubverschluß mit Gefühl festgedreht. Danach abkühlen lassen. Wenn alles glatt gelaufen ist, entsteht jetzt in der Flasche ein Vakuum und der Saft ist pasteurisiert und mehrere Monate haltbar. Mit diesem Muttersaft lassen sich viele leckere Zutaten bereiten bis hin zu Likör, Brandy und vieles mehr.

Im Winter kann man den Saft ( je 1/2 heißes Wasser und Saft mit einer Messerspitze Ascorbinsäure ( Vitamin C) zur Vorbeugung oder Heilung von Erkältungen)) ideal einsetzen.

So, und jetzt kommen unkommentierte Bilder

DSCI0362.JPG
DSCI0363.JPG
DSCI0364.JPG
DSCI0365.JPG
DSCI0366.JPG
DSCI0367.JPG
DSCI0369.JPG
DSCI0370.JPG
DSCI0371.JPG


Gruß

Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
Jau! Das habe ich mir früher auch oft angetan.

Einmal habe ich daraus Holunderwein gemacht. Der schmeckte wie Knüppel auf´m Kopp - also den Wein in der selbstgebastelten Destille gebrannt - davon konnte man barfuss Funken schlagen.
Seitden habe ich es gelassen und die Beeren versauen mir nur noch den Fahrzeuglack, wenn ich mal versehentlich unter dem Strauch parke.

Die Blüten allerdings, die schätze ich sehr für Hollerküchle . . . .

LG Rolf
 
Man sollte vielmehr aus dem eigenen Garten verarbeiten! :piratethumbs:
 
Hallo Michael,

nein, daraus mach ich keinen Vodka.

Daraus gibt es nur gekochte Kartoffeln zum Mittag und Pommes.

Gruß

Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

der Saft ist doch lecker, zumindest heiß und mit Honig schmeckt der gut. Ich trink den immer wenn ich mich krank fühle, man kommt dann schön ins schwitzen und kann gut schlafen. Ansonsten wird daraus Knicksuppe, mit Apfelstücken und Griesklößen. Was ich aber total lecker finde ist Fliederbeergelee! Das ist bei uns der Renner! Einfach gemacht mit Gelierzucker. Gegen die roten Hände hilft Zitronensaft, wie beim Rotkohl.

Viele Grüße
Jörn
 
Zurück
Oben Unten