Hallo und besten Dank für die bisherigen Beiträge.
@ Mr. Pink: Deinen Beitrag habe ich schon im Oktober in Schweden gelesen und er hat mir schon damals wegen seiner Ausführlichkeit sehr gefallen.
Zu einem deiner beschriebenen Whisky's kann ich auch meinen Kommentar beisteuern.
Er betrifft den Oban.
Wir waren 2002 für zwei Tage in Oban gegenüber der Distillery.
Im Pub bei dem Hotel habe ich natürlich einen Oban probiert.
Es war ein sehr teurer Genosse aus dem Portfolio und mehr brauchte ich auch nicht davon um ihn als Fusel zu identifizieren.
Seit dieser Zeit mache ich einen riesigen Bogen um alles was Oban heißt.
Mag sein, dass sich das mittlerweile geändert hat, nur so eine Erfahrung möchte ich nicht noch einmal machen.
@ ire: Gut, dass du mir die Iren wieder in Erinnerung gebracht hast.
Den Bushmills habe ich früher auch sehr geschätzt und denke ab und an sehr positiv daran.
Durch deine Erinnerung an die Iren habe ich mir am 24 Dezember etwas zu Weihnachten geschenkt, dazu aber später etwas mehr.
Die Distillery von Glenfiddich haben wir auch besucht und eine Flasche für die Reise mitgenommen.
Allerdings hat das Gebräu keinen Eindruck bei uns hinterlassen.
Tja, unser Glengassaugh ist nun zu Ende und es war an der Zeit, eine neue Flasche zu öffnen.
Irgendwann, Anfang des Jahres habe ich mir gedacht etwas neues zu probieren und bin durch Zufall auf eine deutsche Distillery aufmerksam geworden.
Sie hat den Namen „Hammerschmiede“ und produziert in Handarbeit den Glen Els in kleinsten Auflagen und zumeist als Einzelfassabfüllung.
Dort habe ich mich über einen Zeitraum von einem halben Jahr mit Nachschub eingedeckt und an Weihnachten habe ich die erste Flasche geöffnet.
Es handelt sich um den „Rich Grand-Cru Cask N° 177 First Fill“ der am 26.09.2008 in das Eichenfass gefüllt wurde und am 14.02.2012 in 0,5 Liter Flaschen abgefüllt wurde.
Die Trinkstärke ist 45,9 Vol. % und die Anzahl der Flaschen beträgt 426.
Ich kann nicht verhehlen, dass ich sehr gespannt war, was mich da erwartet.
Den Whisky habe ich eine halbe Stunde im Glas durchatmen lassen und dann daran gerochen.
Das hat mich schon einmal voll und Ganz überzeugt.
FARBE
Bernstein
NASE
Sehr angenehmer herber und leicht süßlicher Duft nach Trauben, Beeren und dezenter Eiche.
GESCHMACK
Dieser entfaltet sich langsam und lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Man schmeckt Trauben und einen Anflug von Eiche in sehr warmen und zarten Tönen. Danach wechselt es von zurückhaltender Vanille nach Zartbitter Schoklade und zum Abschluss nach einer leichten Spur Espresso. Diese Geschmacksnuancen haben bei mir noch eine halbe Stunde angehalten.
SONSTIGES
Dieser Whisky ist nicht gefärbt und nicht filtriert.
ERGEBNIS
Er hat mich und meine Frau voll überzeugt. Nicht's wirkt hier störend oder künstlich, ein sehr feiner Tropfen. Meiner Meinung nach kratzt er knapp an der 87 Punkte Marke von 100 Punkten.
Für mich eine klare Empfehlung, man muss nicht immer in die Ferne schweifen.
Nun aber zu den Iren.
Da ich jeden Tag für eine ¾ Stunde Bewegung im Freien suche, bin ich am 24 Dezember zufällig an einem Spirituosen Laden bei uns um's Eck vorbeigekommen.
Das letzte Mal habe ich dort vor ca. 10 Jahren eingekauft und mir einen Lagavulin und einen Black Bush gegönnt.
Ich dachte mir, hast Zeit, schaust mal rein.
Gedacht getan, dann war ich um 130€ ärmer.
Ich habe ein bisschen gestöbert und zum Großteil die üblichen Verdächtigen gesehen von denen mich aber keiner gejuckt hat.
Dann habe ich ein kleines Eck mit den Iren entdeckt und wurde sofort Neugierig, da ich vor kurzem über die Distillery Midleton gelesen.
Da kamen mir wieder Namen wie Redbreast und Tyrconnell in den Sinn.
Diese beiden waren im Laden auch vertreten.
Vom Redbreast der 12jährige mit 40 Vol.%, der 12jährige in der Sonderabfüllung mit 57,7 Vol.% und der 15jährige mit 46 Vol.%.
Beim 15jährigen bin ich hängengeblieben, nachdem ich gesehen habe, dass es die Abfüllung von 2009 ist und dieser fast nirgends mehr (und wenn zum doppelten Preis) zu bekommen ist (sichtbar an der Kennzeichnung der Flasche und an dem Verbot auf der Rückseite für schwangere Frauen).
Dieser wurde für einen Spottpreis angeboten, leider auch die letzte verfügbare Flasche.
Die Jahreszahl
Das Verbot für schwangere Frauen
Der Redbreast durfte in einem Bourbon Fass reifen und hat zum Abschluss noch ein Sherry Fass besucht.
Er enthält Farbstoff ist aber ungefiltert und wurde von der Distillery abgefüllt.
Von diesem gibt es mittlerweile den Jahrgang 2011 in ebenso limitierter Auflage, der wie ich mittbekommen habe schon wieder sehr schwer zu beschaffen ist.
Kandidat Nummer zwei, der auch noch mit mir mitgehen durfte ist ein Tyrconnell.
Das besondere an diesem 15jährigen, er wird ebenso selten angeboten und ist nur noch sehr schwer zu bekommen.
Es handelt sich hierbei um das Fass 352 von 1992.
Dieser hat nur in Amerikanischer Eiche gereift und der Alkoholgehalt beträgt 46%.
Auch dieser ist eine Distillery Abfüllung, ungefiltert und ohne Farbstoff.
Von diesem gibt es noch die Abfüllung 354/92 (den habe ich aber noch nirgends gesehen), die Nummer 358/92 und 359/92.
Beide letztere sollen noch erhältlich sein.
Alles in allem ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk für mich.
Mit dem Glen Els für und beide.
Nette Grüße, Sláinte,
Heinrich