Dingo
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Hallo liebe Grillerinnen und Griller,
Was tun wenn einen der Hunger in Zeiten übermannt in denen keine Imbiss-, Metzger und sonst welche Läden offen haben? Oder die Grenze zwischen Hunger und Faulheit ist noch nicht überschritten um in die Kälte rauszugehen um seinem Körper ein Lab anzutun?
Genau! Man legt Vorräte an. Jüngst hat ja das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe selbst darauf hingewiesen. Also bat ich meine beste Hälfte mir ein paar Kilo Schweineschulter vom täglichen Einkauf mitzubringen. Denn ich wollte mir einen Vorrat an Glaslfleisch zulegen.
Das Glaslfleisch kenn ich von meiner Kollegin aus dem Bayerischen Wald (Regen). Wenn die einen Schweinsbraten machen wird immer mehr gekauft als man benötigt um diese "Brotzeit" zusätzlich herstellen zu können.
Da ich für meine Mam Schaschlikdopf machen wollte. Sie ist mittlerweile 92Jahre und wohnt immer noch allein, wird sie von und mit "Essen auf Rädern" versorgt.
Meine Frau hatte mir zwei Schulterstücke mit jeweils gut 3 Kilo Gewicht mitgebracht. Schwarte eingeschnitten, und den Fleischbereich mit einem Gemisch aus Salz, Pfeffer, Paprika, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver eingerieben. Den Grill hab ich indirekt auf gut 130°C eingeregelt. Ich hab ja Zeit. Ausserdem wollte ich gleichzeitig das Schaschlik der 60er Jahre für Mam machen. Das braucht seine Zeit.

Da ist das zweite Stück auch. Thermometer rein. Kann ja net schaden. Der Braten hat jetzt Zeit auf seine 70°C Kerntemperatur zu kommen. Da braucht er mich nicht. Da sind noch de Schäufeleboana drin. Aber gut 5 Kilo Fleischgewicht wartet auf seine Bestimmung.

Nun den AZK angefeuert denn ohne Glut geht da nicht mit dem Dopf. Die AZK-App ist schon eine sehr große Hilfe. Kostet nicht viel und macht trotzdem seinen Dienst.

Halt, fast vergessen. Das Wichtigste für einen Dopfnachmittag sind iPad, Boselautsprecher, Bier und Zigretten. Jetzt kann losgehen.

Bisserl Wasser in die Schale. Kriegt schon Farbe.

Das Glaslfleisch lebt nicht von der Schulter alleine. Deshalb noch ein paar Scheiben geräucherter Speck in den Dopf und auslassen. Da braucht ma kein Schmalz zusätzlich.

Schaut das net gut aus? Sind ca. 600 Gramm intensive Duftspender.

Der Speck kommt auf die Seite und macht für zwei klein gewürfelte Suppengemüse und zwei große Zwiebeln platz. Das wird zusammen mit einer halben Tube Tomatenmark angebrutzelt bis der Tomatengeruch sich verflogen hat. Das Mark wollen wir nur für Farbe und Bindung. Eigentlich gehts auch ohne. War einfach Gewohnheit.

Ich giese das Gemüse mit Wasser auf. Gut zweieinhalb Liter sind das. Dann kommen noch die Schwarte und die Knochen von der "Schaschlikschulter" dazu. Braucht man wegen dem Gelieren. Hat man das nicht gehen auch am Schluss, wenn die Sauce fertig ist zwei Packl Gelatine.

Sieht aus wie Abspülwasser. Egal. Riecht schon mal recht gut.

Dann noch der Speck dazu und ich lass es drei Stunden köcheln. Hier empfehle ich den Speck erst nach eineinhalb Stunden dazuzugeben. Ich hatte Probleme den Speck rauszufischen. Der wäre bald zerfallen.

Mittlerweile Sind die Bratenstücke soweit. Mit der Kerntemperatur braucht man es nicht so genau nehmen. Das Glaslfleisch wird eh noch geweckt.

Jetzt wird das Fleisch, der Speck ausgelöst und in mundgerechte Würfel geschnitten.

Gut mischen damit in jedem Glasl die richtige Menge Fleisch und Speck ist. Gut 6 Kilo Glück.

Die Sauce wurde wie der Schweinsbraten mit Majoran, Salz, Pfeffer, Paprika, Zwiebelpulver und Knoblauchpulver gewürzt. Aber man darf natürlich alles nach eigenem Geschmack würzen. Das Ganze dann durch den Sieb gedrückt damit die reine Sauce übrig bleibt. Bindemittel sind verboten sonst geliert es nicht. Jetzt kommt noch ein gehöriger Schuss Essig in die Sauce. Sieht nicht viel aus aber es reicht für 16 fleischgefüllte Gläser a 360ml.

Erst das Fleisch in die Gläser füllen bis zum Rand und dann die Sauce darauf giesen. Vor dem befüllen immer kurz die Sauce rühren damit das Fett gleichmäßig in die Gläser kommt. Nun bei 80°C eineinhalb bis zwei Stunden einwecken.

Jetzt die Gläser abdecken und langsam abkühlen lassen. Es dauert gut zwei Tage bis der Inhalt sich verfestigt hat. Im Kühlschrank gehts dann schneller.

Ein Glas im Kühlschrank. Das will ich morgen probieren. Ansonsten kommen die anderen in den Keller. Haltbarkeit weiß ich nicht. Sind immer so schnell verbraucht. Ein halbes Jahr ist kein Problem. Seht ihr das abgesetzte Fett oben? Das könnt ihr aufs Brot schmieren. Am besten schmeckt das Glaslfleisch mit eine Brezen oder frischem Bauernbrot und wird natürlich kalt gegessen. Wer es in die Arbeit mitnimmt muss damit rechnen dass es ihn/ihr weggefuttert wird. So hab ich es zumindest mit meiner Kollegin gehalten.

Noch ein Tip. So ein Sieb ist eine große Hilfe beim Sauce passieren.

Wer sich net sicher ist der kann sich beim nächsten Schweinsbraten ein Stück zur Seite tun und von der Sauce was abschöpfen bevor sie gebunden wird und das mal testen. Ich sage euch, das schmeckt so gut wie jedem. Hier noch ein Bild vom geöffnetem Glasl aus der letzten Produktion.

Danke fürs lesen. Dingo
Was tun wenn einen der Hunger in Zeiten übermannt in denen keine Imbiss-, Metzger und sonst welche Läden offen haben? Oder die Grenze zwischen Hunger und Faulheit ist noch nicht überschritten um in die Kälte rauszugehen um seinem Körper ein Lab anzutun?
Genau! Man legt Vorräte an. Jüngst hat ja das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe selbst darauf hingewiesen. Also bat ich meine beste Hälfte mir ein paar Kilo Schweineschulter vom täglichen Einkauf mitzubringen. Denn ich wollte mir einen Vorrat an Glaslfleisch zulegen.
Das Glaslfleisch kenn ich von meiner Kollegin aus dem Bayerischen Wald (Regen). Wenn die einen Schweinsbraten machen wird immer mehr gekauft als man benötigt um diese "Brotzeit" zusätzlich herstellen zu können.
Da ich für meine Mam Schaschlikdopf machen wollte. Sie ist mittlerweile 92Jahre und wohnt immer noch allein, wird sie von und mit "Essen auf Rädern" versorgt.
Meine Frau hatte mir zwei Schulterstücke mit jeweils gut 3 Kilo Gewicht mitgebracht. Schwarte eingeschnitten, und den Fleischbereich mit einem Gemisch aus Salz, Pfeffer, Paprika, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver eingerieben. Den Grill hab ich indirekt auf gut 130°C eingeregelt. Ich hab ja Zeit. Ausserdem wollte ich gleichzeitig das Schaschlik der 60er Jahre für Mam machen. Das braucht seine Zeit.

Da ist das zweite Stück auch. Thermometer rein. Kann ja net schaden. Der Braten hat jetzt Zeit auf seine 70°C Kerntemperatur zu kommen. Da braucht er mich nicht. Da sind noch de Schäufeleboana drin. Aber gut 5 Kilo Fleischgewicht wartet auf seine Bestimmung.

Nun den AZK angefeuert denn ohne Glut geht da nicht mit dem Dopf. Die AZK-App ist schon eine sehr große Hilfe. Kostet nicht viel und macht trotzdem seinen Dienst.

Halt, fast vergessen. Das Wichtigste für einen Dopfnachmittag sind iPad, Boselautsprecher, Bier und Zigretten. Jetzt kann losgehen.

Bisserl Wasser in die Schale. Kriegt schon Farbe.

Das Glaslfleisch lebt nicht von der Schulter alleine. Deshalb noch ein paar Scheiben geräucherter Speck in den Dopf und auslassen. Da braucht ma kein Schmalz zusätzlich.

Schaut das net gut aus? Sind ca. 600 Gramm intensive Duftspender.

Der Speck kommt auf die Seite und macht für zwei klein gewürfelte Suppengemüse und zwei große Zwiebeln platz. Das wird zusammen mit einer halben Tube Tomatenmark angebrutzelt bis der Tomatengeruch sich verflogen hat. Das Mark wollen wir nur für Farbe und Bindung. Eigentlich gehts auch ohne. War einfach Gewohnheit.

Ich giese das Gemüse mit Wasser auf. Gut zweieinhalb Liter sind das. Dann kommen noch die Schwarte und die Knochen von der "Schaschlikschulter" dazu. Braucht man wegen dem Gelieren. Hat man das nicht gehen auch am Schluss, wenn die Sauce fertig ist zwei Packl Gelatine.

Sieht aus wie Abspülwasser. Egal. Riecht schon mal recht gut.

Dann noch der Speck dazu und ich lass es drei Stunden köcheln. Hier empfehle ich den Speck erst nach eineinhalb Stunden dazuzugeben. Ich hatte Probleme den Speck rauszufischen. Der wäre bald zerfallen.

Mittlerweile Sind die Bratenstücke soweit. Mit der Kerntemperatur braucht man es nicht so genau nehmen. Das Glaslfleisch wird eh noch geweckt.

Jetzt wird das Fleisch, der Speck ausgelöst und in mundgerechte Würfel geschnitten.

Gut mischen damit in jedem Glasl die richtige Menge Fleisch und Speck ist. Gut 6 Kilo Glück.

Die Sauce wurde wie der Schweinsbraten mit Majoran, Salz, Pfeffer, Paprika, Zwiebelpulver und Knoblauchpulver gewürzt. Aber man darf natürlich alles nach eigenem Geschmack würzen. Das Ganze dann durch den Sieb gedrückt damit die reine Sauce übrig bleibt. Bindemittel sind verboten sonst geliert es nicht. Jetzt kommt noch ein gehöriger Schuss Essig in die Sauce. Sieht nicht viel aus aber es reicht für 16 fleischgefüllte Gläser a 360ml.

Erst das Fleisch in die Gläser füllen bis zum Rand und dann die Sauce darauf giesen. Vor dem befüllen immer kurz die Sauce rühren damit das Fett gleichmäßig in die Gläser kommt. Nun bei 80°C eineinhalb bis zwei Stunden einwecken.

Jetzt die Gläser abdecken und langsam abkühlen lassen. Es dauert gut zwei Tage bis der Inhalt sich verfestigt hat. Im Kühlschrank gehts dann schneller.

Ein Glas im Kühlschrank. Das will ich morgen probieren. Ansonsten kommen die anderen in den Keller. Haltbarkeit weiß ich nicht. Sind immer so schnell verbraucht. Ein halbes Jahr ist kein Problem. Seht ihr das abgesetzte Fett oben? Das könnt ihr aufs Brot schmieren. Am besten schmeckt das Glaslfleisch mit eine Brezen oder frischem Bauernbrot und wird natürlich kalt gegessen. Wer es in die Arbeit mitnimmt muss damit rechnen dass es ihn/ihr weggefuttert wird. So hab ich es zumindest mit meiner Kollegin gehalten.

Noch ein Tip. So ein Sieb ist eine große Hilfe beim Sauce passieren.

Wer sich net sicher ist der kann sich beim nächsten Schweinsbraten ein Stück zur Seite tun und von der Sauce was abschöpfen bevor sie gebunden wird und das mal testen. Ich sage euch, das schmeckt so gut wie jedem. Hier noch ein Bild vom geöffnetem Glasl aus der letzten Produktion.

Danke fürs lesen. Dingo
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