Spätzle

spussel

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Jede Hausfrau (Muttern fragen ..!) hat ein eigenes Rezept, z.B.:
Aus 500 g Mehl, 4-5 Eiern, einem Teelöffel Salz und etwa 1/4 Liter lauwarmem Wasser in einer Schüssel (mit viel Einsatz von Armschmalz oder einem profanen Rührgerät) einen Teig herstellen
und diesen solange schlagen, bis der Teig Blasen wirft und sich etwas von den Schüsselwänden löst. Der Teig darf aber nicht zu weich werden.

Einen großen Topf mit Wasser füllen, reichlich Salz zugeben und zum Kochen bringen. Eine Schüssel zum Abschrecken (d.h. zum Unterbrechen des Kochvorganges
und zum Abspülen der anhaftenden Stärke) der Spätzle mit kaltem Wasser füllen, eine zweite vorgewärmte Schüssel zum Aufbewahren der fertigen Spätzle herrichten.

Wenn das Wasser kocht, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie man die Spätzle ins Wasser bringt:

Mit der Spätzlepresse (auch Spätzleschwob genannt) und viel Muskelkraft ins Wasser gedrückt oder aber filigran mit einem Teigschaber von einem Spätzlesbrett ins Wasser geschabt.

Die Spätzlepresse sieht aus wie eine riesige Knoblauchpresse und ist aus Metall hergestellt .

In die Öffnung wird der Teig eingefüllt und dann mit viel Kraft in das kochende Wasser gepresst.
Interessanterweise hat nach meinen Beobachtungen das angeblich schwache Geschlecht meist mehr Kraft, als die gönnerhaft zu Hilfe eilenden Männer.
Wenn ein Pressvorgang zu Ende ist, nimmt man ein scharfes Küchenmesser und schneidet (unter Wasser) die Teigfäden schnell ab, damit keine Klumpen entstehen.

Alternativ wird geschabt, dazu das Spätzlebrett und den Schaber zum Anfeuchten kurz ins kochende Wasser halten. Etwa ein bis zwei Löffel Teig auf das Brett geben,
das zugespitzte Ende an die Wasseroberfläche halten und mit dem Schaber sehr kleine Stücke vom Teig direkt in den Wassertopf schaben.

Wenn die Spätzle im aufkochenden Wasser an die Oberfläche kommen, sind sie fertig. Mit dem Schaumlöffel die Spätzle aus dem kochenden Wasser nehmen,
kurz in frischem Wasser abschrecken und in der bereitgestellten Schüssel zwischenlagern und warm stellen. Anschließend den restlichen Teig entsprechend verarbeiten.

Früher wurden die Spätzle anschließend in einer großen Pfanne in viel frischer Butter geschwenkt und dann auf einer Platte angerichtet und mit viel gerösteten Semmelbröseln bestreut.
Als Kinder begann mancher Krach am Sonntagstisch mit der Frage, wer die meisten Semmelbrösel bekommt.

Am besten schmecken Spätzle zu sämigen Soßen, aber der erfindungsreiche Schwabe hat eine ganze Reihe weiterer Verwendungsmöglichkeiten erfunden:

Zusammen mit Fleischbrühe, Kartoffeln und Rindfleisch als 'Gaisburger Marsch', mit Sauerkraut und Maultäschle als Beilage zu einem köstlichen Rostbraten, als
'gröschde' Spätzle in der Pfanne mit einem Ei aufgebacken zu herzhaftem Vesper oder mit viel Käse überbacken als kalorienbombige 'Kässpätzle'.

Die im Allgäu als Spezialität angesehenen Knöpfle sind eng mit den Spätzle verwandt. Beide sind aus dem gleichen Teig (wobei für die Knöpfle der Teig etwas flüssiger sein sollte)
und wurden früher mit der Hand oder dem Löffel geformt und ins heiße Wasser gelegt. Daher hießen (und heißen immer noch) die Spätzle auch Spatzen.
Knöpfle sind im Gegensatz zu den länglichen Spätzle, kurz, rund und klein.

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Auf meiner Page habe ich eine Anleitung zum Spätzle schaben
http://www.essen-mit-harry.de/html/spatzle_schaben.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Super Bericht Harry!



Und was musste ich gerade lachen.... habe selbst eine Buchstein "Spätzleschwob" und natürlich auch eine Kull. Die Kull (eigentlich die einzig "echte" Presse) hält bereits die zweite Generation aus und die andere ist exakt wie Deine mittels einer Schraube repariert worden. Das lustige daran ist, dass keiner der feste Spätzle mag auf absehbare Zeit um den gebrochenen Kunststoff-Stift herumkommt :piratethumbs:
 
Genau aus diesen Gründen liebt der Bayer seine Kartoffelknödel.:piratethumbs:
Die werden zu einem halben Pfund in der Hand gerollt und ab ins heiße Wasser.
Auf den Teller mit a leckeren Soaß und an Schweinsbraten mit Blaukraut
Fertig is die Gaudi.:piratewink:
Koa Press oder a Quetschen, einfach rollen.
 
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